ESV Lok Meiningen II - SV Empor Heßberg

7:9

Gegen die topbesetzte Reservemannschaft des ESV Lok Meiningen erwischte die Heßberger Spitzenmannschaft, ebenfalls in Topbesetzung, einen schlechten Start, bewies jedoch vor allem in der zweiten Einzelrunde starke Nerven und entschied den Vier-Stunden-Krimi ganz knapp mit 9:7 für sich.

Schon in den Doppeln hatten die Hausherren die Nase vorne. Schmidt/Oberender siegten gegen Marr/Preikszas relativ souverän mit 3:1, ebenso erwartet die 1:3 Niederlage von Witter/Plonné gegen Mehler/Weiß, die zwar über weite Strecken gut mit hielten, am Ende aber das Niveau nicht ganz mitgehen konnten. Umstrittener war da das Spiel zwischen Seeber/Zipf und Eltermann/Zimmermann, welches mit 11:9 im Entscheidungssatz an die Meininger ging.
Mit dem 1:2 Rückstand startete die erste Einzelrunde. Oberender konnte sich hier nach einem schwierigen Start gegen Mehler schlussendlich mit 3:1 durchsetzen und hielt die Heßberger weiter auf Kurs, dann jedoch der Einbruch. Schmidt wurden am Nebentisch von einem furios spielenden Weiß die Grenzen aufgezeigt, was sich in einer 1:3 Niederlage widerspiegelte. Seeber brachte im Anschluss gegen Marr nicht die nötige Konsequenz auf den Tisch und unterlag ebenso wie Witter, der sich gegen Eltermann ebenfalls schwer tat, mit 1:3. Zipf brachte die Heßberger dann mit seinem Sieg gegen Preikszas wieder auf Kurs, Plonné fand jedoch am Nebentisch kein geeignetes Mittel gegen das druckvolle Spiel von Zimmermann, womit die Gäste nach der ersten Einzelrunde einem 3:6 Rückstand hinterherschauen mussten und schon zu befürchten hatten nun wohl doch Punkte im Aufstiegskampf liegen zu lassen.
Schmidt agierte dann im Spitzenspiel gegen Mehler im ersten Satz zu drucklos, sammelte sich nach der klaren Satzniederlage allerdings und konnte sich gehörig steigern und leitete mit seinem 3:1 Erfolg die Wende im Spiel ein. Oberender zeigte gegen den blenden aufgelegten Geburtstagsspieler Weiß eine ebenbürtige Leistung und krönte diese mit einem extrem hart umkämpften 3:2 Sieg und dem Anschluss zum 5:6. Ebenso spannend ging es dann im mittleren Paarkreuz zu. Im Duell der Kapitäne musste Witter einen 1:2 Satzrückstand aufholen um in einem offensiv umkämpften Spiel mit 3:2 seine Niederlage im ersten Spiel auszugleichen. Seeber erlebte zeitgleich gegen Eltermann ein nahezu identisches Spiel, die ersten vier Sätze verliefen exakt wie am Nebentisch bei Witter und Marr. Mit zunehmender Spieldauer kam Seeber besser mit dem materialbehafteten Spiel seines Gegenübers zurecht und konnte ebenfalls nach fünf Sätzen jubeln und so die Heßberger erstmals in Führung bringen. Plonné erwischte einen rabenschwarzen Tag und machte gegen Preikszas in den entscheidenden Phasen nicht die Punkte und unterlag mit 1:3. Umso besser präsentierte sich Zipf, der seinen Erfolg gegen Zimmermann von vor zwei Wochen wiederholen wollte, was sich an diesem Tag allerdings wesentlich schwieriger gestalten sollte. Wie so oft an diesem Freitagabend musste der Heßberger einen 1:2 Satzrückstand aufholen, nur um dann im fünften Satz mit 1:5 hinten zu liegen. Dank einer kämpferischen und entschlossenen Leistung konnte er allerdings auch diesen Satz drehen und mit 12:10 im entscheidenden fünften Satz siegen. Mit der fast für unmöglich gehaltenen 8:7 Führung ging es dann ins Entscheidungsdoppel, was sich wie so viele Spiele schon zu einem echten Krimi entwickeln sollte.
Schmidt/Oberender mussten auch hier den 1:2 Satzrückstand hinnehmen, bewiesen aber im Anschluss ihre Nervenstärke und Erfahrung und produzierten so kaum noch leichte Fehler, womit am Ende abermals ein 3:2 für die Heßberger stand.
In einem nervenaufreibenden Vier-Stunden-Krimi, das eigentlich keinen Verlierer verdient hatte, 35:35 Sätze, 650:645 Bälle zu Gunsten der Gastgeber, setzten sich die Heßberger nach einer atemberaubenden Aufholjagd mit 9:7 durch. Durch die Niederlage des direkten Verfolgers aus Effelder konnten die Heßberger ihren Vorsprung nun auf Vier Punkte ausbauen und blicken, abgesehen vom Spitzenspiel gegen ebenjenen Verfolger, auf ein relativ angenehmes Restprogramm und sind dem Saisonziel an diesem Abend einen großen Schritt näher gekommen.

Schmidt (2), Oberender (3), Witter (1), Seeber (1), Plonné, Zipf (2)