Beide Bezirksligamannschaften des SV Empor Heßberg waren am vergangenen Wochenende gefordert. Ging es für die zweite Mannschaft am Samstag auswärts nach Mengersgereuth Hämmern um sich für die Hinrundenniederlage zu revanchieren, hatte die Spitzenmannschaft gegen Schlusslicht Bad Salzungen wichtige Hausaufgaben zu erledigen.

Nach dem ernüchternden Unentschieden im vergangenen Heimspiel gegen Schleusingen war der Reservemannschaft des SV Empor Heßberg schon bei der Anreise nach Mengersgereuth-Hämmern klar, dass es gegen die zweite Mannschaft des TSV - und direkten Tabellennachbarn, ein schwieriges Spiel werden wird. Schon in den Doppeln teilten sich die Punkte, nachdem Seeber/Bauer gegen Lenk/Bartelt wie aus einem Guss spielten und klar die Oberhand behielten, Knittel/Hildebrandt es nebenan allerdings deutlich schwerer hatten und ihren Gegnern Gehlert/Malter nach fünf Sätzen gratulieren mussten.
In den ersten beiden Einzelrunden überzeugten dann vor allem Seeber und Knittel, dieses Mal wieder mit eigenem Schläger, im oberen Paarkreuz und konnten alle Partien gewinnen. Ebenso deutlich gingen allerdings auch im unteren Paarkreuz die Spiele vom angeschlagenen Gert Bauer und Janko Hildebrandt weg, wodurch der Spielstand vor der letzten Einzelrunde mit 5:5 das ausgeglichene und erwartet schwere Spiel widerspiegelte.
Hier wäre es beinahe zur faustdicken Überraschung gekommen. Seeber lag gegen den clever agierenden Bernd Lenk schnell mit 0:2 Sätzen zurück. Mit zwei knappen Sätzen kämpfte sich der Heßberger Spitzenspieler allerdings mit veränderter Taktik wieder zurück und sicherte mit 11:7 im fünften Satz den so wichtigen Punkt für die Gäste. Bauer hatte derweil gegen Nachwuchs-Ass Paul Gehlert zwar einen guten Start erwischt, konnte die Offensivaktionen seines Gegenüber allerdings nie ganz unter Kontrolle bringen und unterlag so mit 1:3. Überraschen konnte dann allerdings nochmal Janko Hildebrandt, der gegen Jonas Malter einen überzeugenden Auftritt hinlegte und sein erstes Einzelspiel an diesem Tag gewinnen konnte (3:1). Kapitän Peter Knittel hatte also im Spiel gegen den jungen Bastian Bartelt die Entscheidung über ein erneutes Unentschieden oder einen Auswärtssieg auf dem Schläger. Zwischen beiden Akteuren entwickelte sich ein munteres Offensivspiel mit zahlreichen wechselnden Führungen. Das glücklichere Händchen hatte an diesem Tag der Heßberger und führte seine Mannschaft so nach fünf Sätzen zum knappen 8:6 Sieg.
Mit insgesamt sechs Punkten im oberen Paarkreuz hatten Seeber und Knittel erheblichen Anteil am Erfolg und konnten die Mannschaft nun punktgleich an den Tabellenvierten Gastgeber heranbringen. In zwei Wochen wartet dann mit dem Lokalderby gegen Hildburghausen die nächste schwere Auswärtsaufgabe auf das Heßberger Quartett.

Seeber (3.5), Knittel (3), Bauer (0.5), Hildebrandt (1)

Die Heßberger Tischtennisherren vermochten in heimischen Gefilden auch das nächste Heimspiel zu gewinnen und sollten im bisherigen Saisonverlauf an eigenen Tischen bisher ungeschlagen bleiben. Mit diesem Erfolg konnte sich die Mannschaft um Kapitän Christian Witter zwischenzeitlich auf den zweiten Tabellenplatz vorarbeiten. Beeindruckend ist diese Bilanz auch deswegen, weil Stammspieler Paul Plonné in der kompletten Rückrunde bisher verletzungsbedingt ausgefallen ist und durch Spieler der zweiten Mannschaft ersetzt werden musste.
Das Spiel begann zunächst wie geplant. Schmidt/Zipf konnten im ersten Doppel einen klaren 3:0 Sieg einfahren. Witter/Bauer taten sich am Nebentisch gegen Piske/Zimmermann wesentlich schwerer und mussten nach spannendem Spielverlauf in den fünften Satz, den die Heßberger mit 11:8 nach starkem Auftritt für sich entscheiden konnten. Dieser Erfolg ist besonders hervorzuheben, da es die Mannschaft seit mehr als zwei Jahren nicht mehr geschafft hat, beide Doppel, die zu Beginn jeder Partie ausgetragen werden, zu gewinnen.
Ausgebaut wurde die Führung durch Toni Zipf, der Leonid Tronin klar mit 3:0 beherrschte. Am Nachbartisch musste Andy Schmidt gegen die Nummer eins der Gäste (Thomas Piske) antreten. Nach hartem Kampf konnte Schmidt hohe Führungen in den Sätzen eins und vier (10:7 und 7:1) herausspielen, schaffte es aber nicht, den rettenden elften Punkt zu machen. Verschossene hohe Bälle und ein Fehlaufschlag zur falschen Zeit brachten den Gast auf die Siegerstraße. Besser machte es anschließend Christian Witter, der gegen Schlichting von Kobbe nach vier Sätzen siegreich blieb. Anschließend kam Edeljoker und Paul Plonne Ersatz, Gert Bauer zum Einsatz. Mit taktischen Finessen, gepaart mit großem Kampf zeigte der Routinier, seine ganze Klasse und spielte sehr stark auf. Das notwendige Quäntchen Glück zum Sieg sollte aber verwehrt bleiben, weshalb Bauer mit 11:9; 11:9 und 13:11 unterlag. Nach einer 4:2 Führung, begann die zweite Einzelrunde gleich mit dem Spitzenspiel des Tages, denn Toni Zipf musste gegen Thomas Piske antreten. Der Bad Salzunger schaffte schnell eine 2:0 Führung. Zipf gab aber nicht auf und konnte knapp aber verdient den dritten Durchgang für sich entscheiden. Im vierten Satz wechselnden die Führungen, wobei Zipf zu häufig falsch zum Ball stand und diesen bei harten Angriffsbällen mit der Vorhand mehrfach verfehlte. So musste Heßbergs Nummer eins dem Bad Salzunger Kapitän mit 13:11 im vierten Satz zum Sieg gratulieren. Den alten Abstand konnte anschließend Andy Schmidt gegen das offensive Spiel von Altmeister Leonid Tronin mit einem 3:0 Sieg wieder herstellen. Danach musste Christian Witter sich mächtig strecken, um gegen den wieder einmal unfairen aber starken Uwe Zimmermann zu gewinnen. Seinen Mitspieler während des Spiels bei Rückstand in ein Gespräch zu verwickeln, ist einfach unangebracht und zeigt, wer sportlich unterwegs ist und wer nicht. Das Ende der Partie sollte sich nähern und Edeljoker Gert Bauer musste in seinem zweiten Einzel gegen Schlichting von Kobbe an die Platte. Mit einer absoluten Energieleistung konnte der Ersatzmann sehr zur Freude seiner Mitspieler einen 3:1 Erfolg einfahren, womit er das Unentschieden gesichert hatte.
Mit dem Spielstand von 7:3 ging es in die letzte Einzelrunde. Diese sollte es noch einmal in sich haben, denn das Duell der Kapitäne zwischen Witter und Piske stand an. Witter spielte stark auf, musste aber alle drei Sätze knapp und zum Teil in der Verlängerung an Piske abgeben. Das Highlight des Tages sollte sich zudem in diesem Spiel ereignen, denn der Heßberger Spielführer schaffte es, den 100. Fehlaufschlag seiner Mannschaft in der aktuellen Saison zu „produzieren“. Um die Motivation hoch zu halten, muss jeder Spieler bei einem Fehlaufschlag 50 Cent in die Mannschaftskasse zahlen. Bei besonderen Anlässen können es aber durchaus, wie in diesem Fall, auch mal fünf Euro werden. Im letzten Spiel des Tages wurden von Toni Zipf keine Fehlaufschläge mehr erzeugt und zudem ein ungefährdeter Sieg gegen Uwe Zimmermann eingefahren, wodurch der 100. Fehlaufschlag von Witter auch der letzte an diesem Spieltag gewesen sein sollte. Damit war die Messe nach 2,5 Stunden Spielzeit gelesen.
Am kommenden Samstag geht es dann zum erwartet schweren Auswärtsspiel nach Näherstille. Auch hier kann ein packender Spielverlauf erwartet werden, denn die Nummer drei der Tabelle muss gegen die Nummer zwei antreten. Es wird also wieder spannend.

Zipf (2.5), Schmidt (1.5), Witter (2.5), Bauer (1.5)