Fast auf den Tag genau seit fünf Jahren wartet die zweite Vertretung des SV Empor Heßberg auf einen Sieg in Neuhaus. Noch nie war er wohl so wichtig wie an diesem Wochenende. Könnte man damit doch nach dem Sensationssieg gegen Staffel-Favorit Stützerbach/Ilmenau den Druck weiter hoch halten und ganz nah an der Tabellenspitze bleiben.

Dass dies aber auch in diesem Jahr alles andere als einfach werden sollte, zeigten die erfahrenen Hausherren um Kapitän Raiko Köhler schon in den Doppel-Partien. Seeber/Bauer kämpften gegen das materialbehaftete Spiel von Köhler/Greiff zwar bis zum Schluss, hatten aber mit 0:3 das Nachsehen. Knittel/Hanft starteten gegen Kühner/Speise mit einem Satzgewinn zwar besser, produzierten in den folgenden Sätzen aber zu viele eigene Fehler und mussten ihre dritte Niederlage in Folge hinnehmen.
Mit der schweren 0:2 Hypothek ging es also in die Einzelspiele und trotz zum Teil skurriler Verläufe es zeigte sich ein gewohntes Bild. Seeber überzeugte in seinen Partien gegen Köhler und Kühnert durchweg und ließ wenig Zweifel aufkommen. Knittel gestaltete seine Spiele im oberen Paarkreuz dagegen deutlich spannender. Gegen Spitzenspieler Kühnert holte der Heßberger Kapitän einen 0:2 Satzrückstand auf und nutzte das Momentum im fünften Satz um sich einen komfortablen 9:4 Vorsprung zu erspielen. Dann allerdings sollte nahezu gar nichts mehr gelingen und der Neuhäuser konnte noch in der Verlängerung jubeln. Im zweiten Spiel gegen Köhler dann ein ähnliches Bild. Knittel holte einen 0:2 Satzrückstand auf, lag allerdings im Entscheidungssatz dann schnell mit 1:7 zurück. Passend für diesen Tag konnte der Heßberger aber dann von den folgenden elf Ballwechseln zehn für sich entscheiden und zumindest diesen verrückten Spielverlauf für sich nutzen.
Ähnlich verrückt ging es weiterhin zwischen Hanft und Speise zu. Der Heßberger lag mit 0:2 Sätzen hinten, erspielte sich eine 10:1 Führung, musste dann aber auf einmal beim Stand von 10:11 Matchbälle gegen sich abwehren. Zum Glück aus Heßberger Sicht bewies Hanft dann allerdings doch noch Nervenstärke und entschied diesen, sowie die beiden folgenden Sätze für sich. Ansonsten bissen sich im unteren Paarkreuz sowohl Hanft wie auch Gert Bauer an der Sicherheit und Übersicht von Andreas Greiff die Zähne aus. Allgemein lief für Gert Bauer an diesem Tag wenig zusammen. Gegen Speise und Kühnert war zwar jeweils ein Satzgewinn in der Verlängerung drin, ernsthaft gefährdet waren die Siege für die Gastgeber allerdings nie. Da Seeber zwar gegen Abwehrspezialist Speiser noch einen Kraftakt hinlegte und einen 1:2 Rückstand aufholte, aber Hanft gegen Köhler in den entscheiden Phasen nicht die Nase vorne hatte, blieb auch an diesem Tag ein Erfolg an neuhäuser Tischen aus.

Mit nun drei Minuspunkten Rückstand auf Sülzfeld und einem auf Stützerbach/Ilmenau ist der Staffelsieg nun in weite ferne gerutscht und das Heßberger Quartett muss sich ankreiden lassen, aus den beiden Auswärtsspielen gegen Sülzfeld und Neuhaus keinen einzigen Punkt mitgenommen zu haben. Mit nun drei freien Wochenenden bleibt nun genug Zeit um dies abzuschütteln und zumindest den Endspurt der Saison mit Spielen gegen Meng.-Hämm. und zweimal Gleichamberg erfolgreich zu gestalten.

Seeber (3), Knittel (1), Bauer, Hanft (1)