Nach der bitteren Auswärtspleite in Sülzfeld wartete mit dem Tabellenführer aus Stützerbach keine einfachere Aufgabe, immerhin konnte diese an heimischen Tischen bestritten werden. Die Vorzeichen waren dabei alles andere als optimal.
Wie zunächst erwartet stand im Gegensatz zum Hinspiel der Stützerbacher Neuzugang und bisher ungeschlagene Martin Maack in der Aufstellung der Gäste. Auf Heßberger Seite musste Philipp Hanft ersetzt werden. Dass Edeljoker Janko Hildebrandt dann aber auch kurzfristig noch durch Joshua Witter ersetzt werden musste, machte die Ausgangslage nicht einfacher.
Knifflig war schon die Doppelaufstellung. Zum Glück bewies Seeber bei der Planung ein gutes Gefühl - Seeber/Bauer siegten nach vier äußerst umkämpften Sätzen gegen Möller/Schultz. Nahezu sensationell zwangen dabei Knittel/Witter ihre Widersacher nach nur drei Sätzen mehr oder weniger deutlich in die Knie.
Ohne größere Überraschung gelang es dem oberen Paarkreuz der Heßberger nicht dem sicheren Offensivspiel von Maack Einhalt zu gebieten und mussten die spielerische Stärke neidlos anerkennen. Überzeugen konnten dann aber beide gegen das äußerst unangenehme Materialspiel von André Möller. Bauer zeigte sich nach seinen erfolglosen Spielen in Sülzfeld motiviert und hatte gegen Jäger und Schultz stets die nötige Übersicht und sicherte zwei wichtige Punkte im unteren Paarkreuz. Dass jenes an diesem Tag ungeschlagen bleiben sollte war dann allerdings weder erwartet, noch eingeplant. Der Heßberger Nachwuchsspieler Joshua Witter setzte aber schon im ersten Spiel gegen Niklas Schultz, der mit einer 15:1 Bilanz im unteren Paarkreuz bisher eine tadellose Saison spielte, erste Ausrufezeichen. Mit sicheren defensiven Aktionen verunsicherte er sein Gegenüber merklich und ging völlig überraschend mit 2:0 in Führung. Die folgenden zwei Sätze waren nicht weniger ausgeglichen, gingen aber jeweils mit 11:9 an den Stützerbacher, der somit für den Entscheidungssatz das Momentum auf seiner Seite hatte. Witter brachte das aber nicht aus der Fassung und feierte nach einer konzentrierten Leistung seinen ersten Sieg in der Herren-Bezirksliga.
Beim Stand von 7:2 aus Sicht der Gastgeber war dann ein sehr guter Zeitpunkt um dieses Kunststück gegen Routinier Norbert Jäger zu wiederholen um die Sensation perfekt zu machen. Und auch hier spielte Witter entgegen aller Erwartungen sehr konzentriert seine Stärken aus und bezwang seinen Gegner mit 3:0 Sätzen.
Nach nicht einmal zwei Stunden war also die Messe schon gelesen und die Heßberger Reserve verbuchte einen weiteren deutlichen Sieg in der Rückrunde, auf den so im Vorfeld wohl niemand nur einen Euro gesetzt hätte. Mit diesem Ergebnis ist nun auch im Aufstiegsrennen wieder alles offen.
Lange Zeit zum Jubeln bleibt allerdings nicht, schon am nächsten Sonntag steht das wohl schwierigste Spiel des laufenden Resprogramms an. Auswärts in Neuhaus wartet man tatsächlich schon seit fast genau fünf Jahren auf einen Sieg.